von Katrin Koster
Es ist ein Meilenstein der Gleichstellungsarbeit an der HHU: Das SelmaMeyerMentoring wird in diesem Jahr 15 Jahre alt. 2006 begann das Programm mit zwölf Mentees; bis heute haben bereits über 500 Nachwuchswissenschaftlerinnen erfolgreich teilgenommen. Ihre Karriere innerhalb und außerhalb der Hochschule profitierte davon. Zum Jubiläum stellt eine Festschrift beeindruckende Lebenswege vor.
In diesem Jahr feiert das SelmaMeyerMentoring-Programm sein 15-jähriges Bestehen. Ein Festakt ist für Frühjahr 2022 geplant – er erinnert an die Habilitation von Selma Meyer. Hier ein Foto ihrer Habilitationsakte im Universitätsarchiv.
SelmaMeyerMentoring ist eine Personalentwicklungsstrategie: Sie unterstützt qualifizierte und engagierte Nachwuchswissenschaftlerinnen dabei, ihre Fähigkeiten zu identifizieren und systematisch auszubauen. Das dreistufige Programm – SelmaMeyerWISS, SelmaMeyerMED+ und SelmaMeyerPROF – richtet sich an Doktorandinnen, promovierte Wissenschaftlerinnen und Habilitierende bzw. bereits habilitierte Personen. In einem geschützten Raum können sich Menschen mit verschiedenen Hintergründen begegnen und ihr Wissen miteinander teilen.
„Unser SelmaMeyerMentoring-Programm motiviert talentierte Frauen, ihren ganz persönlichen Weg an der Hochschule zu wagen und zu gestalten“, sagt Dr. Anja Vervoorts, Gleichstellungsbeauftragte der Heinrich-Heine-Universität. „Wir blicken auf 15 erfolgreiche Jahre und freuen uns darauf, diese Einzigartigkeit auch künftig zu fördern und zu begleiten.“
Um das 15-jährige Bestehen zu würdigen, erscheint im vierten Quartal 2021 eine Festschrift, die von ganz individuellen Karrierewegen der starken Frauen an der Hochschule und außerhalb erzählt. Darunter beispielsweise eine Wissenschaftsmanagerin, internationale Promovendin, Postdoktorandin, Oberärztin, Abteilungsleiterin, Dezernentin, Habilitandin und eine Professorin.
Zudem soll es im Frühjahr 2022 einen Festakt geben. Denn vor nunmehr 100 Jahren habilitierte sich die Namensgeberin Selma Meyer als erste Frau am Standort Düsseldorf und als zweite Frau deutschlandweit.
Zur Namengeberin
Selma Meyer, 1881 in Essen geboren, stammt aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie. Sie lässt sich zunächst zur Musiklehrerin ausbilden. Als 1908 Frauen in Preußen zum Studium zugelassen werden, holt sie das Abitur nach und studiert ab 1910 Medizin in Berlin. Am 27. Januar 1922 habilitiert sich Selma Meyer als erste Frau im Fach Pädiatrie (als zweite Frau an einer deutschen medizinischen Fakultät). Sie wird am 19. Dezember 1927 als erste Frau in Deutschland zur außerordentlichen Professorin für Kinderheilkunde an der Medizinischen Akademie Düsseldorf ernannt. Mehr über ihren ungewöhnlichen Lebensweg und die Schwierigkeiten während des Nationalsozialismus enthalten diese Seiten.